PERLEN DER TORA: PARASCHA „KI TISSA“


Da es mir diese Woche aus privaten Gründen nicht möglich war, eine ausführliche Auslegung zur Parascha Ki Tissa zu verfassen, teile ich heute die Zusammenfassung von www.torah4all.de, die ich nur die ich nur korrigiert und ergänzt habe.


In der Parascha „Ki Tissa“ (hebr.: „Wenn du erhebst“) sollen die Israeliten das Kupferbecken für die Waschungen, das Salböl und das Räucherwerk für den Tempeldienst machen. Gott JHWH sagte Mosche, dass er einen Handwerker mit einem „weisen Herz“ namens Bezalel (hebr.: „unter dem Schatten Gottes.“) zusammen mit seinem Partner Oholiab (hebr.: „Vaters Zelt“) als Leiter des Bauprojekts ausgewählt hat.

Und JHWH redete mit Mosche und sprach: Siehe, ich habe Bezalel mit Namen berufen, den Sohn Uris, des Sohnes Hurs, vom Stamm Jehuda,

2.Mose 31:1-2

Um den Bau des Heiligtums zu finanzieren, befahl Gott JHWH dem Mosche, eine Volkszählung der Menschen in Israel durchzuführen und sie anzuweisen, einen halben Schekel Silber pro Person zu geben.

Jeder, der durch die Zählung geht, soll einen halben Schekel geben, nach dem Schekel des Heiligtums, ein Schekel gilt 20 Gera — einen halben Schekel als Hebopfer für JHWH.

2.Mose 30:13

Obwohl der Bau des Heiligtums eine wichtige und heilige Aufgabe war, machte Gott klar, dass sein Gebot, sich am Schabbat auszuruhen, Vorrang vor dieser Arbeit hatte. Vielleicht arbeiten wir auch an heiligen Dingen, – z.B. Renovierungen in den Gemeinderäumen – aber wir müssen bedenken, dass Gott JHWH es vorzieht, dies für einen Tag auf Eis zu legen, um den Schabbat heilig zu halten. Am Schabbat zu ruhen und sich zu erfrischen ist ein besonderes Zeichen unserer Bundesbeziehung mit dem allmächtigen Vater JHWH. Es ist ein Zeugnis, dass JHWH unser Schöpfer ist. Und so, wie JHWH die Welt in sechs Tagen erschaffen hat und am siebten ruht, müssen wir sechs Tage arbeiten und am siebten ruhen.

Er ist ein ewiges Zeichen zwischen mir und den Kindern Israels; denn in sechs Tagen hat JHWH Himmel und Erde gemacht; aber am siebten Tag ruhte er und erquickte sich.

2.Mose 31:17

Mosche ging schließlich auf den Berg Sinai, um sich dort mit Gott JHWH zu besprechen. Dabei blieb er 40 Tage auf dem Berg und keiner der Israeliten wusste, was geschah.

Als aber das Volk sah, dass Mosche lange nicht von dem Berg herabkam, da sammelte sich das Volk um Aharon und sprach zu ihm: Auf, mache uns Götter, die uns vorangehen sollen! Denn wir wissen nicht, was mit diesem Mann Mosche geschehen ist, der uns aus dem Land Ägypten heraufgeführt hat.

2.Mose 32:1

Während Mosche auf dem Berg Sinai war und Gottes Anweisungen empfing, wurden die Israeliten ungeduldig und fordertenetwas schreckliches von Aharon. Dieser gab dem Druck nach und fertigte ein goldenes Kalb und verkündet das Götzenbild als ihren Gott

Das sind eure Götter, Israel, die dich aus dem Land Ägypten heraufgeführt haben!

2.Mose 32:4

Als JHWH sah, dass sein Volk ein goldenes Kalb anbeteten, droht er, das Volk Israel zu vernichten und mit Mosche ein neues Volk zu gründen.

Und JHWH sprach zu Mosche: Ich habe dieses Volk beobachtet, und siehe, es ist ein halsstarriges Volk. So lass mich nun, damit mein Zorn gegen sie entbrennt und ich sie verzehre; dich aber will ich zu einem großen Volk machen!

2.Mose 32:9-10

Anstatt Gottes Angebot anzunehmen, intervenierte Mosche und setzte sich für Israel ein. Wir sehen in dieser Parascha, dass Mosche, obwohl er für das Volk betete, so wütend über den Götzendienst war, dass er die Tafeln der Zeugnisses zerbrach, die Gott mit seiner eigenen Hand eingraviert hatte. Im biblischen Kontext sagt JHWH, dass Israel seine Braut ist und in diesem Kontext sind die zwei Steintafeln die „Ketuba“ (hebr.: Ehevertrag). Bestandteil des Bundes war, Gottes erstes Wort, dass er der Gott Israels sei und dass Israel keinen Götzendienst tun dürfe – und Israel übertrat sofort diese Weisung. Israel hatte so den Tod verdient und symbolisch zerbrach Mosche also die Tafeln – er zerriss sozusagen den Ehevertrag – damit Israel nicht sterben müsse. Mosche zerstörte dann auch das goldene Kalb, und die Anstifter dieses Götzendienstes wurden vom Stamm Lewi getötet. Obwohl Gott es ablehnte, Israel vollständig zu zerstören, war ihre Sünde nicht ohne Folgen – 3.000 Israeliten mussten an diesem Tag unter das Schwert des Gerichts und starben.

Erstaunlicherweise hat Gott an Schawuot (hebr.: Pfingsten), dass an das Geben der Torah erinnert, seinen Ruach (hebr.: Geist) kurz nach der Auferstehung von Jeschua (hebr.: Jesus) ausgegossen und die gleiche Anzahl an Personen wurde wieder hinzugetan, in dem sie durch Jeschua gerettet wurden!

Diejenigen, die nun bereitwillig sein Wort annahmen, ließen sich taufen, und es wurden an jenem Tag etwa 3.000 Seelen hinzugetan.

Apostelgeschichte 2:41

Das Ausgießen von Gottes Geist unterstreicht die Tatsache, dass Jeschua nicht gekommen ist, um uns zu verurteilen, sondern um uns zu retten. Es gibt noch Hoffnung für uns, wie es damals Hoffnung für Israel gab. Wir haben den Geist Gottes bekommen, um uns ins Leben zu bringen, nicht den Tod, indem wir uns in aller Wahrheit führen lassen.

Genauso wie die Israeliten, mögen einige von uns auch Phasen unseres Lebens durchlaufen, in denen wir in die Sünde hinabsteigen oder von JHWHs Weisungen abfallen, aber Gott verspricht die Hoffnung auf Wiederherstellung und Erneuerung, wenn wir umkehren, um in seine Gegenwart zurückzukehren. Dies wird vielleicht dadurch repräsentiert, dass Gott Mosche aufruft, auf den Berg zu kommen, um ein zweites mal Tafeln zu erhalten, obwohl Mosche die ersten in Wut zerstört hatte.

Und JHWH sprach zu Mosche: Haue dir zwei steinerne Tafeln zu, wie die ersten waren, damit ich die Worte darauf schreibe, die auf den ersten Tafeln waren, die du zerbrochen hast;

2.Mose 34:1

Gott ist so gut! Er ging vor Mosche vorbei und verkündete ihm seinen göttlichen Charakter.

Und JHWH ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: JHWH, JHWH, der starke Gott, der barmherzig und gnädig ist, langsam zum Zorn und von großer Gnade und Treue; der Tausenden Gnade bewahrt und Schuld, Übertretung und Sünde vergibt, aber keineswegs ungestraft lässt, sondern die Schuld der Väter heimsucht an den Kindern und Kindeskindern bis in das dritte und vierte Glied!

2.Mose 34:6-7

Je mehr wir uns anpassen und in das Bild und Ebenbild Gottes verwandelt werden, in dessen Bild wir geschaffen wurden, desto mehr werden wir diese wunderbaren Eigenschaften seiner geschuldeten Liebe, Barmherzigkeit, Gnade, Geduld, Langmut, Güte und Wahrheit zeigen. Wir werden weniger wertend und mehr barmherzig sein. Wir werden weniger kritisieren und mehr handeln. Bei einem Bund mit Gott geht es nicht nur darum, die Regeln blind und herzlos zu befolgen – sondern es geht darum, eine tiefe, beständige und innige Beziehung zu einem liebenden Vater zu haben.

Heute gibt es einen Teil der christlichen Kirche, der an die Doktrin der Ersatztheologie glaubt, eine missbräuchliche Lehre, die behauptet, dass Gott nicht mehr im Bund mit dem Stamm Jehuda oder dem Volk Israel ist – dass er sie abgelehnt hat und sie mit der Kirche ersetzt hat. Diejenigen, die glauben, jetzt Gottes neues Israel zu sein, weisen eine Arroganz auf, die die Demut von Mosche stark widerspricht – ein Mann, der Israel hätte ersetzen können, aber stattdessen um sein Überleben gebetet hat. Der Apostel Paulus warnte die Kirche vor der Eitelkeit von Nichtjuden im Stammbaum Gottes.

So überhebe dich nicht gegen die Zweige! Überhebst du dich aber, so bedenke: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich!

Römer 11:18

Anstatt den Baum zu ersetzen, werden die Gläubigen aus den Heiden als Äste in einen alten Baum eingepfropft, dessen Wurzel noch israelisch ist. Es ist ziemlich unmöglich, dass Gott ein anderes Volk für seine Auserwählten eingesetzt hat, weil er versprochen hat, dass er niemals sein Volk Israel aufgeben oder verlassen wird.

Denn JHWH wird sein Volk nicht verstoßen und sein Erbteil nicht verlassen;

Psalm 94:14


Marana tha – unser Herr kommt! Hallelujah – gelobt sei Jah!

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